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R.E.L.A.X. - Die Zauberformel von Ruth Hellmich
- online-Veröffentlichung bei Businessvillage 15.11.2007
Mit der R.E.L.A.X.–Formel ist es leichter, sich in einen optimalen inneren
Zustand zu bringen. Dies ist für Sie als Führungskraft ebenso wichtig wie
für Ihre Mitarbeiter. Die Buchstaben R E L A X sind dabei auch
Erinnerungshilfen.
Ressourcen
Ressourcen im Außen sind zum Beispiel erfolgreiche Situationen in der
Vergangenheit, die Sicherheit über die eigenen fachlichen und persönlichen
Fähigkeiten, die Verfügbarkeit von Wissen, Präsenz und Schlagfertigkeit,
inspirierende Menschen, ein schönes Ambiente oder angenehme Musik.
Erinnern sich Menschen an positive Erfahrungen, Situationen des Glücks
oder der inneren Erfüllung, verhilft dies zu einem ressourcevolleren
Zustand. Allein schon der Erfolg, sich trotz übervollem Terminkalender
zeitliche Freiräume zu schaffen, kann eine Ressource darstellen. Auch eine
gute Vorbereitung für ein Gespräch kann dem Betreffenden für die konkrete
Situation zusätzliche Ressourcen in Form von Ruhe, Sicherheit oder
Souveränität geben.
Die Kunst, selbst positiv auf die eigene innere Verfassung einzuwirken,
ist sehr nützlich. In manchen Situationen stehen Fähigkeiten, die zu einer
anderen Zeit und in einem anderen Zusammenhang vorhanden waren, nicht zur
Verfügung. So kann es sein, dass jemand unter Kollegen und Kunden frei
sprechen kann. Sobald jedoch sein Chef den Raum betritt oder er eine
Präsentation vor einem Fachgremium geben muss, bildet sich ein Kloß in
seinem Hals. Er bringt kein vernünftiges Wort mehr heraus.
Bei solchen Blockaden kann bereits ein Schritt zur Seite hilfreich sein.
Mit körperlicher Bewegung erhöht sich die geistige und emotionale
Flexibilität. Ressourcefördernd ist es auch, sich zu fragen, welche
Fähigkeiten zur Bewältigung einer solchen Situation nützlich sind. Dies
mag zum Beispiel die Ressource innere Ruhe sein. Die Erinnerung an die
Ressource innere Ruhe erhöht die Chance, dass der Betreffende in der
akuten Situation darüber verfügen kann. Wissenschaftliche Forschungen im
Bereich der Neurologie haben ergeben, dass die Vorgänge im Gehirn bei der
reinen Vorstellung von Erleben fast identisch sind mit denen während einer
wirklichen Erfahrung. Deswegen kann es auch eine stärkende Wirkung haben,
wenn jemand zum Beispiel einen geistigen Mentor visualisiert, an Stärken
von anderen Menschen denkt oder sich von Märchen- und Phantasiefiguren
inspirieren lässt.
Starke Ressourcen erhöhen die Souveränität, vergrößern die
Wahlmöglichkeiten für Verhalten, verbessern das Selbstwertgefühl, die
eigene Lebensqualität, das Durchsetzungsvermögen und die Überzeugungskraft
anderen Menschen gegenüber.
Entspannen
Entspannt sein heißt, wach und flexibel zu sein und gleichzeitig mit
beiden Beinen auf dem Boden zu stehen. In dem Zustand wacher Flexibilität
sind Menschen vergleichbar mit einer Katze, die entspannt und aufmerksam
auf der Lauer liegt. Dann können auch bei Stress und Hektik im
Berufsalltag die eigenen Gefühle, Bedürfnisse und Interessen sowie die der
anderen in angemessener Art und Weise berücksichtigt werden.
Wer auf Dauer etwas für seine Entspannung tun möchte, sollte eine
Entspannungstechnik erlernen wie Autogenes Training, Progressive
Muskelrelaxation, Yoga oder eine Meditationsform. Langfristig schützt eine
ausgewogene Balance zwischen Entspannung und Anspannung vor ungesundem
Stress und einem Burn-out. Empfehlen Sie bei Bedarf Ihrem Mitarbeiter,
sich eine solche Entspannungstechnik anzueignen.
Lernen
Lernen ist bei vielen Menschen durch Erlebnisse während der Schulzeit
negativ besetzt. Dabei wird häufig außer Acht gelassen, dass Lernen viel
umfassender ist als das, was in Bildungseinrichtungen vermittelt wird. Ob
kognitives Lernen, soziales Lernen, emotionales Lernen — der Mensch lernt
in jeder Sekunde seines Lebens. Jede Veränderung birgt einen Lernprozess
in sich. So befinden sich Menschen in einem ständigen Wechselprozess
zwischen der Anpassung an die äußeren Gegebenheiten des Lebens und dem
Gestalten der Welt nach ihren Vorstellungen.
Für wen Lernen ein Lebensmotto ist, der findet sich bei Veränderungen
leichter zurecht, erlernt schneller neue Computerprogramme, stellt zu
einem neuen Mitarbeiter leichter einen guten Kontakt her und arbeitet sich
auch in eine neue Materie leichter ein. Auch können solche Menschen ihre
eigenen Ideen mit kindlicher Neugierde und unbändigem Wissensdrang
effektiver umsetzen. Ermutigen Sie Ihren Mitarbeiter zu einer positiven
Grundeinstellung zum Lernen.
Aktivität
Wer motiviert ist und vor Lebensenergie sprüht, gestaltet sein berufliches
und privates Leben und entwickelt Aktivitäten. Um nicht in blinden
Aktivismus zu verfallen, ist es wichtig, zielorientiert und strategisch
vorzugehen, damit die Aktivitäten zum gewünschten Erfolg führen.
Zwischen Reiz und Reaktion ist ein kleiner Zwischenraum: unsere
Entscheidungsfreiheit
X–Achse
Die X-Achse verdeutlicht auf der Vertikalen das innere Wachstum eines
Menschen. Je mehr jemand an sich arbeitet, desto deutlicher verbessert er
seine Fähigkeiten. Früher oder später wird er die Früchte ernten können.
Die Horizontale steht für die Balance zwischen allen Polaritäten des
Lebens: Anspannen und Entspannen, Tradition und Innovation, Beherrschen
von Altem und Lernen von Neuem, Aufnehmen und Weitergeben, Einzelarbeit
und Teamarbeit, Arbeit und Freizeit. Hier findet sich auch der Ausgleich
zwischen Berufs- und Privatleben, auf den seit ein paar Jahren unter dem
Stichwort work-life-Balance aufmerksam gemacht wird. Immer wieder den für
sich passenden Ausgleich zwischen den Polaritäten zu finden, erhöht die
Chance, gesund und leistungsfähig zu bleiben. War eine Zeitlang die
Anspannung zu hoch, sollte für ausreichende Entspannung gesorgt werden.
Lag der Schwerpunkt eine Zeitlang auf Sicherheit und Konstanz, ist es ein
Ausgleich, für neuen Wind im Leben zu sorgen.
Beispiel:
In das Büro von Mitarbeiter X kommt plötzlich dessen Kollege Y
hineingestürmt. Aufgeregt erklärt er, die Frist bei einer Ausschreibung
sei versäumt worden. Eine Katastrophe, Mitarbeiter X läuft es heiß und
kalt über den Rücken. Er will unbedingt eine Ausnahme von der
Ausschlussfrist erwirken und greift hastig zum Telefon. Ohne eine weitere
Erklärung entschuldigt sich Herr X für die Fristversäumnis und drängt auf
eine Ausnahme. Doch nun stellt sich heraus, dass die Frist noch nicht
abgelaufen ist. Der Kollege Y hatte den Termin verwechselt.
Hätte er sich zunächst in einen R.E.L.A.X.-Zustand versetzt, wäre die
Chance größer gewesen, dass er sich in Ruhe noch einmal alle Unterlagen
anschaut, bevor er zum Telefon greift.
Probleme kann man niemals mit der gleichen Denkweise lösen, durch die
sie entstanden sind.
Albert Einstein
Folgende Fragen können dabei unterstützen, einen R.E.L.A.X.-Zustand
zu erreichen:
-
Welche Stärken und Fähigkeiten habe ich?
-
Welche meiner Stärken hat mir beim
letzten Mal in einer schwierigen Situation geholfen?
-
Wie wäre die Situation, wenn sie mir
jetzt zur Verfügung stünde?
-
Welche Eigenschaften brauche ich jetzt?
Wann habe ich in der Vergangenheit einmal vollständig darüber verfügt?
-
Angenommen, ich verfüge jetzt über diese
Eigenschaften, welche Lösung ergibt sich?
-
Was brauche ich, um mir diese Fähigkeiten
jetzt verfügbar zu machen?
-
Wie werde ich in fünf oder zehn Jahren
über diese Situation denken?
-
Was würde ich mir als weiseres Ich aus
der Zukunft in der heutigen Situation raten?
-
Was würden andere in der Situation
unternehmen, die ich für kompetent halte?
Tipp
-
Managen Sie in schwierigen Situationen
(außer bei absoluter Dringlichkeit) immer erst sich selbst.
Aus einem guten Zustand heraus treffen Sie die besseren Entscheidungen.
-
Sorgen Sie regelmäßig für Entspannung.
-
Sorgen Sie für die für Sie individuell
stimmige Balance zwischen Entspannung und Aktivität und zwischen
Gewohntem und Neuem.
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